Kavod HaMet

Veröffentlicht am 19. Oktober 2023 um 09:37

Der 7.10.23 war ein Shabbat. Nicht nur das, es war der Tag, an dem wir den freudigsten Tag des jüdischen Kalenders begehen: Simchat Torah - das Fest der Torahfreude. 

Dieser Tag brachte einen Schrecken über die israelische Bevölkerung und das jüdische Volk weltweit, den die Welt seit etlichen Jahrzehnten nicht mehr gesehen hatte.

Ich werde in diesem Blog nicht tun, was vielleicht einige erwarten: schildern, was alles passiert ist, Einzelheiten wiederholen. Das möchte ich nicht tun, weil es meinem Empfinden von Würde gegenüber den Getöteten und ihren Familien und Freunden widerspricht.

Was an diesem Tag passiert ist, war ein Pogrom, wie es seit der Shoah nicht mehr stattgefunden hat. Mit den Nachrichten und dem stetig steigenden Grauen wuchs umgehend die Gegenbewegung des Leugnens und Relativierens in den Medien und den Sozialen Netzwerken.

Wir alle haben diese Bilder noch in Erinnerung. Ich möchte nicht zu viele Details erzählen. Man hat es gesehen. Wenn nicht, kann das jederzeit nachgeholt werden. Der Quellen gibt es bedauerlicherweise zu viele.

Drei Orte haben in dem ganzen Grauen einen besonderen Stellenwert: Kfar Aza und Be`eri und das Supernova Musikfestival.

Und hier in einem dieser Orte nahm etwas seinen Anfang, das so ungeheuerlich ist, dass es per se schon einen Fernsehbeitrag wert wäre, der allerdings in unserer Generation nicht erstellt werden wird. Während die israelische Armee die Ortschaft sichert und mit der Bergung der getöteten Familien, Frauen, Männern, Kindern, SeniorInnen beschäftigt ist, werden die Korrespondenten der internationalen Presse geladen, sich ein Bild von den Geschehnissen zu machen. Jeremy Bowen, der "international editor" der BBC ist ebenfalls zugegen und produziert eine Reportage. Er erzählt, dass ihm ein Israelischer Soldat einen roten Schlafsack gezeigt habe, unter dem sich der Leichnam einer enthaupteten Frau befände. Er habe nicht darunter gesehen, (sinngemäß) das könne man nun glauben oder nicht. Neben anderen Ungeheuerlichkeiten in alleine diesem Beitrag der BBC, ist etwas passiert, das noch weitreichende Folgen haben sollte: abgesehen von der unfassbaren, mehr dem Zynismus als der Professionalität geschuldeten Arroganz und aufgeblasenen Selbstgerechtigkeit, verstieg sich dieser Mann zu oben geschilderter Nachlässigkeit, die in den sozialen Medien gerne aufgegriffen wurde und verheerende Folgen nach sich zog. Er säte Zweifel an der Wahrheit des von jenem Soldaten Gesagten. Als Schilderungen der Abscheulichkeiten, Einzelheiten auch speziell zu den 40 ermordeten Babys bekannt wurden, grassierte das Anzweifeln und Verleugnen der von der Armee gemeldeten Gräueltaten in einem Umfang, dass sich die israelische Medienöffentlichkeit in Verbindung mit der Armee und den Familien der Opfer genötigt sah, etwas zu tun, das unseren Überzeugungen absolut zuwiderläuft: diese Menschen mussten erleiden, dass Fotos der Kleinen veröffentlicht wurden. 

Kavod HaMet bedeutet, die Verstorbenen zu ehren. Bei uns ist es religiöse Pflicht, behutsam, intim und einfühlsam die Familien der Opfer, sowie auch die Würde der Verstorbenen selbst zu schützen, die Trauer und Verzweiflung zu respektieren und unter gar keinen Umständen eine Öffentlichkeit mit in diesen Raum der Trauer zu nehmen, die dort nichts verloren hat. Diese Kinder noch einmal in die Öffentlichkeit ziehen zu müssen, war unverzeihlich. Das musste die israelische Öffentlichkeit zusätzlich erleiden, weil ein geschwätziger, scheinbar vollständig Empathie-befreiter, pompöser, britischer BBC-Halbgott in seiner offen zur Schau getragenen Geringschätzung der jüdischen Menschen in Kfar Aza mehr daran interessiert schien, dem leitenden Offizier dieses unfassbar grauenhaften Bergungsauftrages ins Gewissen zu reden und ihn zu fragen, ob er denn, wenn man hier schon von Menschenrechten spreche, die Menschenrechte der Menschen in Gaza im Blick habe. Das ist, wenn sich die schiere Menschenverachtung und Barbarei den Anstrich der moralischen Überlegenheit geben möchte. Der Wert des menschlichen Lebens und dessen Würde auch im Tode sind unserer Zivilisation so wertvoll, dass wir sie nicht zu Propagandazwecken missbrauchen. Israel ist eine zivilisierte Nation. Juden sind ein zivilisiertes Volk. Wir stellen unsere Toten nicht zur Schau und wir tun das auch nicht mit den Toten unserer Gegner. Als demokratische Nation mit kritischer Öffentlichkeit kann es sich niemand leisten, diesbezüglich zu lügen. Kavod HaMet. Diese vermeintliche Äquidistanz hat die BBC dann dergestalt ausgefüllt, dass sie sofort mit dabei war, eine Falschmeldung über einen Raketeneinschlag in ein Krankenhaus in Gaza zu verbreiten. Bei den Israelis schaut man nicht genau hin und zweifelt mal eben leichtfertig an, was sie einem sagen. Bei der Hamas übernimmt man ohne viel Federlesens eine glatte Lüge, posaunt die vermeintliche Zerstörung eines Krankenhauses nebst 500 Opfern in die Welt und hat noch nicht einmal ausreichend Achtung vor den Menschen in Israel, das dann auch offiziell richtig zu stellen, wenn es sich als Falschmeldung entpuppt. Es ist erwiesen, dass diese Meldung schlicht falsch war und, bei allem Leid das über die betroffenen Menschen in Gaza kommt, weder die Opferzahl realistisch war, noch der vermeintliche Absender des Geschosses. Es ist klar. Militärexperten verschiedener Nationen bestätigen, was wirklich passiert ist. Die BBC kann sich nicht dazu durchringen, das richtig zu stellen, spielt lieber Lawrence von Arabien, legt einen Flächenbrand in der Arabischen Welt, stört heikle diplomatische Prozesse und käme im Leben niemals darauf, irgendeine ihrer Handlungen in Frage zu stellen. Was hier passiert ist eine Schande. Die Moral der IDF und der jüdischen Menschen stellt die BBC jederzeit, ohne mit der Wimper zu zucken, in Frage. Ihre eigene hinterfragt sie nicht einmal. Kavod HaMet. Die BBC hat keine Moral. Die BBC und auch andere AkteurInnen werden uns noch mehrmals begegnen.

Bitte seht Euch den Beitrag BBC Bias against Israel des Kanals Israel Advocacy Movement an (Youtube).

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.

Erstelle deine eigene Website mit Webador